Digitale Schule
Was lange währt, wird endlich gut - Dienstgeräte für das Kollegium des DOG
Die vergangenen Monate waren nicht nur durch die Pandemie geprägt, auch die Digitalisierung drückte dem Deutschorden-Gymnasium ihren Stempel auf. Zu Beginn des ersten Lockdown war das DOG wie viele Schulen völlig unvorbereitet in den Fernunterricht gestolpert und musste innerhalb kürzester Zeit mit den vorhandenen Mitteln eine moderne Kommunikationsbasis für Schüler und Lehrer schaffen. Dies gelang mit der veralteten Technik im Haus, den privaten Geräten und neuer Software nur bedingt. Doch im letzten Jahr hat sich strukturell vieles verbessert. Nicht nur die bereitgestellten Fördermittel aus unterschiedlichen Programmen und der zertifizierte Medienentwicklungsplan ermöglichten eine nahezu völligen Neustart des DOG. Insgesamt wurde so ein gut sechsstelliger Betrag in die Infrastruktur des Schulgebäudes investiert: ein neuer Server sowie WLAN und interaktive Tafeln in allen Klassenzimmern bilden das Grundgerüst. Die Lernplattform Moodle und die passende Software ermöglichen die pädagogische Arbeit. Dazu fanden schon im Verlauf des vergangenen Schuljahres dutzende schulinterne Fortbildungen statt. Nun konnte ein weiterer Meilenstein der Digitalisierung erreicht werden: Nachdem vor einem Jahr bereits Laptops für Schüler im Fernunterricht beschafft und verliehen werden konnten, sind erstmals auch Lehrkräfte mit Endgeräten ausgestattet worden. Diese Vereinheitlichung erleichtert die künftige Arbeit erheblich. Kurz vor den Herbstferien wurden den Lehrkräften iPads an einem pädagogischen Tag ausgegeben, diese eingerichtet und gemeinsam kennengelernt. „Das ist ja wie Weihnachten“, meinten einige erfreut bei der Bescherung und packten die neuen Geräte aus. In mehreren Gruppen konnten dann an insgesamt fünf Stationen wichtige Schritte im Umgang mit den iPads, dem pädagogischen Netzwerk und dem Einsatz im Unterricht gelernt und geübt werden. So kann das iPad ab sofort als Ersatz für den mittlerweile antiquierten Tageslichtprojektor eingesetzt werden und die Aufgabe einer Dokumentenkamera erfüllen. Im Anschluss an die ersten Schritte und Erfahrungen in kleinen Gruppen trafen sich verschieden Fachschaften, um spezifische Programme kennenzulernen, auszuprobieren und so mehr Übung und Sicherheit mit dem iPad zu bekommen. Doch damit ist die Weiterentwicklung des DOG noch nicht abgeschlossen. In weiteren Schritten werden iPads angeschafft, die in einzelnen Unterrichtsstunden eingesetzt werden können. Die Fachräume werden mit WLAN versehen, so dass auch hier die iPads zur Präsentation eingesetzt werden können. Bei diesen neuen Schritten spürt das DOG erstmals die neue IT-Konzeption der Stadtverwaltung. Sowohl bei der Geräteauswahl, als auch bei der Einholung von Angeboten und der Bestellung wird nun eng zusammengearbeitet. Dies entlastet nicht nur die verantwortlichen Lehrkräfte, sondern spart auch finanzielle Ressourcen.
Die Coronapandemie zeigte im letzten Jahr schonungslos die Stärken und vor allem die Schwächen der digitalen Ausstattung aller Schulen. Besonders groß war der Handlungsbedarf am Deutschorden-Gymnasium. In einem gemeinsamen Kraftakt der Stadt Bad Mergentheim als Träger und der Schule ist daher in den letzten Monaten die Digitalisierung des DOG vorangetrieben worden. Wichtige Maßnahmen bildeten die Installation eines neuen Servers, die Bereitstellung von WLAN in allen Klassenzimmern oder die Einrichtung interaktiver Tafeln in den Klassenzimmern. Zu den schon zu Beginn des Schuljahres eingerichteten sechs Smartboards sind in den Pfingstferien 19 weitere dazugekommen. Doch die finanzielle Investition in Hardware allein schafft noch keinen Fortschritt. Für die Anwendungen wurden zahlreiche Fortbildungen organisiert, in denen Lehrkräfte nicht nur in die Tafeln eingewiesen wurden, sondern auch Lehrer und Schüler im Umgang mit den wichtigen Programmen zum Fernunterricht geschult wurden. Dies ist umso wichtiger, da selbst bei abklingenden Infektionszahlen nach wie vor einige Schüler im Fernunterricht bleiben und nun direkt am Unterricht teilnehmen können. Ihre Klasse können diese Schüler dann bei einer Zuschaltung über eine in die Tafeln integrierte Kamera aus der Lehrerperspektive sehen. Doch auch in einer Zeit nach Corona kann die nun eingebaute Technik erweiterte Mög-lichkeiten bieten. So können beispielswiese nicht nur Schüler während einer Rehamaßnahme dem Unterricht aus der Distanz folgen, sondern auch aktiv daran teilnehmen. Ein Schüleraustausch kann ganz anders vorbereitet oder bei Projekten sogar mit anderen Schulen zusammengearbeitet werden. Die SMV hat in der Digitalisierung schon die Möglichkeit zur Fernnachhilfe entdeckt und bietet Unterstüt-zung bei technischen Fragen an. Für die Mitglieder der Digitalisierungsgruppe ist das Potenzial der Digitalisierung aber noch lange nicht ausgeschöpft. Hier wird perspektivisch weiter geplant und Visionen entwickelt. Dazu tragen auch die Erfahrungen mit den Schülern bei, die nun endlich wieder in den Präsenzunterricht kommen dürfen. So haben einige Hef-te und Ordner abgelegt und verwalten ihre Mitschriften auf einem Tablet. Arbeitsblätter brauchen deshalb nicht mehr kopiert werden, sondern eine Bereitstellung auf der Lernplattform reicht. Alle dort gespeicherten Materialien können auch nicht mehr verloren gehen. Diese Arbeitsformen setzen aber auch eine einheitliche Ausstattung der Lehrkräfte voraus, die immer noch nicht erfolgt ist. Weitere anstehende Schritte sind die Beschaffung und der Einsatz von fachspezifischer Software für die einzelnen Fächer. Erste große Schritte sind somit gemacht, viele kleine müssen und werden noch folgen.