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Exkursion ins Konzentrationslager Dachau

Für die zwölften Klassen stand am 28.01.2025 ein fordernder Ausflug auf dem Programm: es ging ins Konzentrationslager nach Dachau. Das Lager, welches sich nahe München befindet, war eines der ersten überhaupt und wurde bereits sechs Wochen nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten eröffnet.

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Nach der Fahrt mit dem Bus erreichten wir Dachau und wurden dort von zwei Damen erwartet. Diese führten uns in zwei Gruppen für die drei folgenden Stunden auf dem Gelände umher. Uns wurde sowohl geschichtliches Hintergrundwissen als auch interessante Fakten über das KZ selbst vermittelt.

Inhaltlich begann die Führung zunächst mit ein paar allgemeinen Informationen über das Gelände des Lagers. Früher befand sich dort eine Fabrik, die dann sehr schnell zu den Zwecken des NS-Regimes umgebaut werden konnte. Im Anschluss durchquerten wir das Tor mit der Aufschrift „Arbeit macht frei“ - ein Versprechen, welches kaum eingehalten wurde und eine Provokation gegenüber den Häftlingen war. Weiter ging es über den Appellplatz und anschließend durch das Museum, welches sich in historischen Räumen befindet. Durch sehr anschauliche und gut vorstellbare Beispiele wurde deutlich, wie die Häftlinge entmenschlicht wurden und unter schlechtesten Bedingungen leben mussten. Auch Klischees, die häufig in Bezug auf Konzentrationslager bestehen, wurden richtiggestellt und uns dadurch die Situation der Menschen im Lager nochmal um einiges nähergebracht. Bei Beschreibungen über Foltermethoden oder die gewaltsame Aufnahmeprozedur sah man in den Mienen einiger Mitschüler:innen deutlich die Abscheu und den Schock über diese Geschehnisse.

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Im weiteren Verlauf der Führung ging es in die Unterkünfte der Häftlinge: die sogenannten Baracken. Hier mussten Dutzende Menschen eingepfercht auf engstem Raum leben. Der belastendste Teil des Rundgangs war für die meisten jedoch das Krematorium und die Gaskammern. Zweitere wurden zwar nie genutzt, wurden aber für eventuelle Verwendungen errichtet und getestet. Wir gingen durch die Räume in denen Menschen vergast werden sollten und zehntausende Leichen verbrannt wurden. Das ging vielen von uns emotional recht nahe und sorgte erwarteter Weise für eine noch trübere Stimmung.

Alles in allem war die Führung durch viele gestellte Fragen sehr interaktiv und wurde durch eine bildliche Sprache abwechslungsreich gestaltet. Durch die vielen eingebrachten Vergleiche und geschichtlichen Rahmendaten konnte man gut folgen und viel mitnehmen. Denn auch wenn man vieles aus der Zeit des NS schon weiß, vor Ort in einem Konzentrationslager wird alles noch einmal sehr viel realer und verständlicher.

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Nach kurzer Freizeit machten wir uns dann wieder mit dem Bus auf den Rückweg nach

Bad Mergentheim.

Ein Fazit der Fahrt lässt sich mit den Worten des Überlebenden Max Mannheimer aus Dachau ziehen:

„Wir sind nicht verantwortlich dafür, was passiert ist. Aber wir sind verantwortlich dafür, dass es nicht nochmal passiert!“

Text: Alea Menikheim (Klasse 12)

Bilder Benjamin Gießwein